Behindertenbeirat informiert sich beim Landschaftsverband

Zunächst gab es eine kleine Einführung in die vielschichtigen Aufgabengebiete des Landschaftsverbandes, doch das Interesse galt verstärkt der Arbeit des Integrationsamtes (früher: Hauptfürsorgestelle), da diese Abteilung für die Integration der Behinderten zuständig ist. Ein gezeigter Film vertiefte diese Information. Eine rege Diskussion entfaltete sich bei den Ausführungen der Landesrätin Frau Hoffmann-Badache. Knackpunkte waren z.B. die erheblichen Nachforderungen für die Altenpflegeausbildung, die den Pflegediensten vor geraumer Zeit ins Haus flatterten. Bisher wurde von den Pflegediensten nur ein Pauschalbetrag erhoben, nun haben sie einen Nachforderungsbescheid für die letzten fünf Jahre erhalten. Viele Pflegedienste haben mit einer derartigen Nachforderung nicht gerechnet, so dass deren Existenz gefährdet ist. Als weiteres Problem wurde ausgiebig die Arbeitslosigkeit von schwerbehinderten Menschen diskutiert. Eine Statistik des Landesverbands bestätigt, dass immer mehr behinderte Menschen in letzter Zeit arbeitslos sind oder gekündigt werden. Die Kündigungszahlen bei den Integrationsämtern sind im Jahresvergleich 2001/2002 um ca. 22% gestiegen. Auch die Reduzierung der Ausgleichsabgabe auf 5%, die von der Bundesregierung vor Zeiten beschlossen wurde, war kein Segen. Die Mitglieder des Behindertenbeirats nahmen mit etwas Verwunderung zur Kenntnis, dass kaum Absprachen zwischen dem Landschaftsverband und den Arbeitsämtern für die Eingliederung von behinderten Menschen in das Arbeitsleben bestehen. Dabei müssten doch beide Institutionen daran interessiert sein, im Interesse einer Arbeitsvermittlung von Betroffenen zusammenzuarbeiten. Es wurde lediglich auf die unterschiedlichen Aufgaben und auf die unterschiedlichen gesetzlichen Bestimmungen verwiesen. Dieses Wissen nahmen die Mitglieder des Behindertenbeirats mit nach Hause und überlegen nun, wie sie auf regionaler Ebene die Eingliederung behinderter Menschen in das Berufsleben unterstützen können. Der Nachmittag wurde mit einem bildungsmäßigen und geselligen Rahmenprogramm begleitet, an dem auch die mobilitätseingeschränkten Beiratsmitglieder teilnehmen konnten.