Oberbürgermeisterin Beate Wilding bittet Ministerpräsident Dr. Rüttgers die drohende Insolvenz der Warenhauskette Hertie durch die Gewährung einer Landesbürgschaft abzuwenden

Mit großer Sorge verfolgen Rat und Verwaltung der Stadt Remscheid die Geschehnisse im Nachgang der Veräußerung dieses Standortes durch den KarstadtQuelle-Konzern an die britische Warenhauskette Dawnay Day, deren Hauptinvestor sich offensichtlich in massiven finanziellen Schwierigkeiten befindet. Wie ich den Medienberichten des heutigen Tages entnehmen konnte, hat sich das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium in die laufenden Gespräche eingeschaltet. Den Einsatz von Frau Ministerin Thoben begrüße ich und sehe darin eine Möglichkeit, der Hertie-Warenhausgruppe durch Gewährung einer Landesbürgschaft den erforderlichen Zeitraum für eine Restrukturierung des Geschäftsbetriebes einzuräumen und auf diese Weise die Arbeitsplätze im Unternehmen und damit auch an dessen Remscheider Standort zu sichern.

Ich bitte Sie, die Verhandlungen wohlwollend und unterstützend zu begleiten und die Gewährung einer Landesbürgschaft zu ermöglichen. Die Stadt Remscheid wird im Rahmen ihrer Möglichkeiten der Wirtschaftsförderung, nach Kräften die Bemühungen zum Erhalt des Standortes unterstützen. Diesbezüglich hat mein Zentraldienst für Stadtentwicklung und Wirtschaft bereits Kontakt mit der Konzernleitung, der Filialleitung und dem Betriebsrat vor Ort aufgenommen.

Bereits Mitte der 90er Jahre konnte ein unverschuldet in die Krise geratener Remscheider Maschinenbauer durch eine Landesbürgschaft und dank des persönlichen Einsatzes unseres damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau vor der drohenden Zahlungsunfähigkeit bewahrt werden. Ich bin davon überzeugt, dass es durch eine konzertierte Aktion der betroffenen Gemeinden und des Landes auch hier gelingen kann, dem Unternehmen und seinen Beschäftigten in dieser schwierigen Lage die entscheidende Hilfe zukommen zu lassen.