Schließung der Hertie-Filiale in Remscheid

Lothar Krebs
SPD Vorsitzender Lothar Krebs

"Beide Schließungen sind offenbar in erster Linie darauf zurückzuführen, dass von den
Eigentümern der Immobilien völlig überzogene und nicht marktgerechte Mieten
gefordert wurden. Man spricht bei Sinn-Lefferts in diesem Zusammenhang von einer
Kaltmiete von. Euro monatlich, eine Summe, die vom Mieter über das
Einzelhandelsgeschäft nicht erwirtschaftet werden kann.
Auch bei Hertie ist der Immobilieneigentümer offensichtlich mehr daran interessiert, die
Grundstücke und die aufstehenden Gebäude anderweitig zu verwerten, d. h. zu
verkaufen und damit die Hertie-Filiale zu schließen.
Ein derartiges Verhalten hat mit dem im Grundsatz enthaltenen Gebot "Eigentum
verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohl der Allgemeinheit dienen" nichts
mehr zu tun. Auch ein marktwirtschaftliches Konzept ist nicht zu erkennen.
Die SPD Remscheid verurteilt deshalb im aktuellen Insolvenz-Fall Hertie auf das Schärfste
das Verhandlungsgebahren der britischen Immobiliengesellschaft und den dadurch
ausgelösten Arbeitsplatzverlust der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Derartige Methoden offenbaren einen Raubtierkapitalismus. Sie haben mit sozialer
Marktwirschaft nichts zu tun. Sie gehören vielmehr in eine Ellenbogengesellschaft, die
menschenverachtend ist.
Wir erklären uns solidarisch mit den Hertie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und rufen
in diesem Zusammenhang die deutschen und europäischen Gesetzgeber auf, durch
entsprechende Regelungen die Vernichtung von Arbeitsplätzen zu verhindern und die
Verschlechterung städtischer Infrastrukturen zu unterbinden."