
Alles begann vor 129 Jahren in Amerika. Dort mussten die Menschen viele Stunden am Tag für wenig Geld hart arbeiten. Die Frauen und Männer in den Fabriken wurden krank und starben früh, weil es laut und schmutzig war. Es gab viele tödliche Unfälle und keinen Schutz vor giftigen Chemikalien. Am 1. Mai1886 gingen deshalb über 300.000 Menschen nicht zur Arbeit, sondern auf die Straße, um ihre Wut rauszulassen. Es gab Straßenkämpfe mit der Polizei. Nach zwei Tagen ließ die Regierung auf die Streikenden schießen. Als Erinnerung an die Toten und Verletzten wurde der 1. Mai zum Tag der Arbeit erklärt.
In Europa wurde der 1. Mai erst 1919 zum Feiertag und Gedenktag erklärt, aber gleich wieder abgeschafft. Das lag wohl an den vielen Sorgen nach dem verlorenen 1. Weltkrieg.
Als Adolf Hitler und die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen, machten sie aus dem 1. Mai wieder einen Feiertag, den sie Tag der nationalen Arbeit nannten. Das hatte nichts mit dem Gedenken an die Opfer in Amerika zu tun, es sollte nur so aussehen, als wäre es ein Tag für die Arbeiter. In Wirklichkeit wurden sofort alle Gewerkschaften und Vereine verboten, die sich für die Rechte der Arbeitnehmer einsetzten.
Seit dem Ende des 2. Weltkriegs ist der 1. Mai wieder der Tag der Arbeit. Dann gibt es in unserem Land Demonstrationen von Gewerkschaften und Parteien. Die Menschen versammeln sich zu Kundgebungen und jeder darf sagen, was er möchte. In vielen Ländern der Erde ist das verboten und die Menschen kommen ins Gefängnis, wenn sie über schlechte Arbeitsbedingungen schimpfen.
Wir können froh, sein, dass wir uns am 1. Mai zum Tag der Arbeit versammeln können und für unsere Interessen demonstrieren dürfen. Fast alle Leute haben frei und keiner muss zur Schule.