

Rundum gelungen – so lautete gestern Nachmittag einhellig das Fazit der Organisatoren zum Bürgerfest der Remscheider SPD auf der Alleestraße. Waffeln und Kuchen aus eigener Herstellung, Grillwurst und Nackensteaks von der Remscheider Traditionsmetzgerei Küpper am Honsberg, Spezialitäten der Alevitischen Gemeinde sowie in einer internen Weinprobe für diesen Tag ausgesuchte Rot- und Weißweine sorgten für das leibliche Wohl. Familien mit Kindern wurde einiges geboten – vom Kinderschminken durch die Kremenhollerin Anja Thomas über das sehr beliebte Dosenwerfen, welches die Remscheider Jusos betreuten bis hin zu der sehr auffälligen und zum Toben einladenden SPD-Hüpfburg.
Des Rätsels Lösung …
Anrufe von Redaktionen und von interessierten Mitgliedern häuften sich in der vergangenen Woche, nachdem die Remscheider SPD für ihr Bürgerfest auf der Alleestraße die Präsentation einer „Großen Sache“ angekündigt hatte. Und in der Tat – groß war und ist er, der Riesenstadtplan, der gestern um halb eins der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Nicht weniger groß war die Neugierde, die der Stadtplan auslöste.
„Wir werden in den kommenden zwei Jahren mit dem Stadtplan durch Remscheid touren und das Gespräch suchen. Dass die Idee Anklang findet, wurde gestern schon bewiesen.“ So der Vorsitzende der Remscheider SPD, Sven Wiertz.
Gute Musik = gute Stimmung!
Auch das „Bühnenprogramm“ bot einiges: das Remscheider Duo Henning Hantelmann feat. MoMo (Christiane Salamon) begeisterte mit guter Musik – und zwar sowohl mit Eigenkreationen als auch mit der Interpretation bekannter Musiktitel, die entweder sommerlich beschwingt waren oder unter die Haut gingen.
Interessante Diskussionen = große Aufmerksamkeit!
In insgesamt drei Diskussionsrunder, die in ihrer Zusammensetzung und Thematik unterschiedlicher nicht sein konnten, gelang etwas, was man sich als Politik eigentlich nur wünschen kann: ein reger Austausch zwischen Politik, Bürgerschaft und ehrenamtlich Tätigen.
„Wir helfen. Warum helfen wir?“
Den Auftakt machte eine Diskussionsrunde mit Bürgerinnen und Bürgern, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren. Bei dieser Diskussion stand weniger die „große Politik“ sondern vielmehr die persönliche Motivation der Beteiligten im Vordergrund. Unter der Moderation der Juso-Vorsitzenden Nadine Gaede standen Oliver Sommavilla und Saskia Conrad, die beide in der Essensausgabe in der Einrichtung in der Leverkuser Straße in Lennep mithelfen, Norbert Horn für den Betreuungsverein B.A.F. e.V. sowie Anna-Lena Hösl. Christoph Bürger und Waseem vom Verein „Refugio e.V.“ auf der Bühne.
Im Gespräch mit unserem Oberbürgermeister
Es folgte ein Bürgergespräch mit unserem Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. Die anfängliche Sorge der Moderatorin, der stv. Vorsitzenden der Remscheider SPD, Stefanie Bluth, es könnten sich nicht genügend Bürgerinnen und Bürger trauen Fragen zu stellen, verflüchtige sich schnell.
„Wir engagieren uns. Warum engagieren wir uns?“
„Remscheid? Da bin ich heute zum ersten Mal.“ – so die stv. Vorsitzende der NRW SPD und ehemalige Bundesvorsitzende des Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland (BDAJ), Elvan Korkmaz lachend. Sie war unserer Einladung gefolgt, um die altbekannte und doch stets aktuelle Frage, warum man sich (auch) heute noch in Parteien engagieren sollte, zu diskutieren.
Unter der Moderation unseres Landtagsabgeordneten Sven Wolf nahmen neben Elvan Korkmaz auch die Vorsitzende der Remscheider Jusos, Nadine Gaede, die Vorsitzende des Integrationsrats der Stadt Remscheid, Erden Ankay-Nachtwein sowie Yurdi Kaya von der Alevitischen Gemeinde zu Remscheid an dem Gespräch teil. Eine interessante Frage aus der kurzweiligen Diskussion des Moderators lautete, ob es Frauen (auch heute noch) schwerer haben als Männer in der Politik.
Bei der Alevitischen Gemeinde sei es selbstverständlich, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind und beide gleich viel Verantwortung übernehmen, so Yurdakul Kaya.
Es sei in den vergangenen Jahrzehnten einiges erreicht worden bei der Berücksichtigung von Frauen in Spitzenpositionen. „Aber wir können noch mehr!“ so Ankay-Nachtwein. 2020 wünsche sie sich mehr Frauen und insbesondere Frauen mit Migrationshintergrund im Rat.
„Manchmal hat man schon noch das Gefühl, dass man als Frau besonders kämpfen muss, um ernst genommen zu werden. Ich glaube man muss einfach sehr klar zu seinen politischen Ansichten stehen und voran gehen. Aber es lohnt sich, das haben schon viele starke Frauen in der Geschichte bewiesen!“ so die Juso-Vorsitzende Nadine Gaede.
Die Antwort ist altbekannt – und doch stets aktuell: Von alleine verändert sich nichts zum Guten!