„Warum schauen mich Kinder mit Migrationshintergrund nicht an, wenn ich sie zur Rede stelle?“

Auftaktveranstaltung zur Reihe "Kino & Gespräch" am 12.05.2016 im WTT in Remscheid.
Auftaktveranstaltung zur Reihe "Kino & Gespräch" am 12.05.2016 im WTT in Remscheid.

Ist es ein Mangel an Kontakt?

Ist es die Angst um die eigene Existenz?

Steuern die Medien die Furcht vor dem Fremden?

Wird zu viel vermengt – von Migranten, die bereits in dritter Generation hier leben und den in den vergangenen Jahren zu uns gekommenen Flüchtlingen?

Diese und viele weitere Fragen mehr wurden im Rahmen der Gesprächsrunde der Remscheider SPD am Donnerstagabend im WTT gestellt. Es entwickelte sich eine kurzweilige, von persönlichen Erlebnissen bereicherte wie fruchtbare Diskussion, die sämtliche Besucherinnen und Besucher des Abends, auch die die später kamen, zum mitdiskutieren einlud.

"Kino und SPD – passt das überhaupt zusammen?"

Mit dieser Frage eröffnete die stv. Vorsitzende Stefanie Bluth den Diskussionsabend und erläuterte die Idee, die hinter der erstmals durchgeführten Veranstaltung "Kino & Gespräch" steckt. Man wolle einerseits die Wartezeit bis zur Eröffnung des neuen Kinos am Hauptbahnhof verkürzen und andererseits über das Medium Film Alltagsthemen wie Diskriminierung, Vorurteile, Ausgrenzung und deren Ursachen diskutieren – und zwar ohne moralisch erhobenen Fingerzeig.

Als Gesprächspartnerinnen standen die Vorsitzende des Integrationsrates, Erden Ankay-Nachtwein und die stv. Vorsitzende der AG Migration & Vielfalt, Bircan Aslan mit auf "den Brettern, die die Welt bedeuten".

Relativ schnell wurde klar, dass es kein Patentrezept gegen Vorurteile oder Vorbehalte gibt oder geben kann – und dass neben offensichtlicher Diskriminierung oftmals kulturelle Unterschiede zu Missverständnissen führen.

"Eine Kollegin beschwerte sich eines Tages bei mir, dass Kinder mit Migrationshintergrund, die etwas angestellt haben, einen nicht anguckten, wenn man sie zur Rede stellte. Darauf sagte ich ihr, dass es in der Türkei eine Provokation sei, dass Kinder in diesem Fall ihrem gegenüber direkt ins Gesicht gucken. Daraufhin lachte meine Kollegin und sagte, sie hätten ja dann doch Gehör gefunden." so die ehemalige Lehrerin Ankay-Nachtwein lachend.

"Vielleicht macht die SPD ja mal einen Abend über die unterschiedlichen Sitte und Gebräuche?" schlug eine Teilnehmerin aus der Diskussion im Laufe des Abends vor.

"Gerne im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus im kommenden Jahr." so ein angesichts einer sehr guten Diskussion zufriedener Veranstalter.