Die Ernst-Reuter-Siedlung umfasst 4 Wahlbezirke. Kein bequemes Viertel, wie die Polizeiberichte zeigen. Genau an diesem Ort möchte die SPD Menschen für sich zurück gewinnen, die sie in den letzten Jahren verloren hat. Nach einer datenbasierten Suche viel die Wahl auf Ludwigshafen-Gartenstadt. Das Pilotprojekt wird vom Willy-Brandt-Haus und vom SPD-Landesverband Rheinland-Pfalz finanziert.
Seit Januar 2018 befindet sich das Quartierbüro Gartenstadt in einem ehemaligen Schlecker-Markt in der Kärntener Str.19, in Ludwigshafen. Die Eingangstür steht von
Montag – Donnerstag von 10-18 Uhr offen und am Freitag von 10-16 Uhr. Jeder, der Lust hat, kann eintreten und an dem umfangreichen Angebot des Quartierbüros teilnehmen. Die wöchentlichen Angebote umfassen: Offener Treff, gemeinsames Frühstück, Spielenachmittag, Info-Abend, Bürgersprechstunden zum Thema Hilfe bei Bewerbungen, Hilfe beim Ausfüllen von amtlichen Formularen, Hilfe bei Anträgen zu Überschuldung und vieles mehr.
Die Räumlichkeiten im Quartierbüro verfügen über freien Computer- und WLAN–Zugang. Sie können von Vereinen, Initiativen und Nachbarschaftsgruppen kostenlos angemietet werden. In den Sommerferien gibt es ein tägliches Kinderprogramm, bei dem auch Mamas, Papas, Omas, Opas und Geschwisterkinder anwesend sein dürfen.
Ein Höhepunkt ist der regelmäßige Besuch von Abgeordneten aus Stadtrat, Landtag und Bundestag. Nirgendwo kommen sich Wähler und Gewählte näher. Hier kann sich jeder seine Probleme von der Seele reden und Vorschläge machen.
„Das Quartierbüro Gartenstadt ist ein Nachbarschaftszentrum, in dem sich Menschen vernetzen und austauschen können, um die Gartenstadt gemeinsam zu gestalten.“ Alle Angebote sind kostenlos, jeder kann sich mit seinen Ideen einbringen.
Spiegel Online schreibt: „Die Idee hatte der rheinland-pfälzische SPD-Generalsekretär Daniel Stich. Er machte es zu einem bundesweiten Pilotprojekt, finanziell unterstützt vom Parteivorstand. Stich betont, es handele sich „nicht um ein klassisches Parteibüro, sondern um eine Anlaufstelle für alle Bewohner der Gartenstadt“. 16.500 Menschen leben in dem Viertel, mehr als 2000 Bürger haben einen Migrationshintergrund. Die Arbeitslosenquote liegt bei rund zehn Prozent, jeder Siebte bezieht Hartz IV.“
Das Projekt lebt von den Menschen, die sich für andere einbringen. 2 ½ SPD Stellen und viele engagierte Ehrenamtliche. Einmal in der Woche stehen die „Hausbesuche“ an, bei denen die SPD-Mitarbeiter überall in der Siedlung klingeln und einladen, das Quartiersbüro zu besuchen. Aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit sind die Menschen meist zu Hause anzutreffen. Die persönliche Ansprache führt manchmal zur SPD. Die Partei verzichtet bewusst auf übertriebene Werbung, um zu demonstrieren, dass jeder Willkommen ist, der demokratische Regeln akzeptiert.