
Von der zu hoch eingestellten Heizung über zu kalt eingestellte Kühlschränke bis hin zu energieintensiven Elektrogeräten – überall lauern in den heimischen vier Wänden Geräte, die das Haushaltseinkommen schröpfen. In jedem Haushalt liegen Einsparpotentiale für mehrere hundert Euro!
„Wenn der Trockner für jeden Einsatz vier Kilowattstunden verbraucht, schlägt das pro Einsatz mit 1,20 Euro zu Buche. Das muss man den Verbrauchern erst einmal bewusst machen!“ so Tobias Schönhals. „Oder wenn ein Haushalt Warmwasser über einen Durchlauferhitzer bekommt, kosten zehn Minuten Warmwasser bereits einen Euro.“ so Schönhals weiter. Auch der veraltete Wohnraumbestand schlägt in Remscheid mit höheren Heizkosten zu Buche.

Auf einem Tisch wurden zahlreiche Gerätschaften vorgestellt, die in jedem Privathaushalt beim Energiesparen helfen. Der Bedarf nach Beratung sei angesichts von mehr als 10.000 Mahnschreiben von Energieversorgern offenkundig. Lange Wartezeiten auf einen Beratungstermin könnten laut Schönhals meistens vermieden werden. Darüber hinaus koste die Beratung den Ratsuchenden nichts. Es sei fast schon so gut, um wahr zu sein.
In der anschließenden Diskussion wurde die Frage aufgeworfen, warum Haushalte in Remscheid überdurchschnittlich hohe Kosten für die Aufbereitung von Warmwasser und fürs Heizen zu stemmen hätten. Die Antwort ist so einfach wie banal: In fast 60% aller Haushalte wird Warmwasser über einen strombetriebenen Durchlauferhitzer erzeugt. Darüber hinaus ist ein großer Teil des Wohnungsbestandes energetisch nicht auf der Höhe der Zeit. Bei Haushalten mit geringen Haushaltseinkommen oder bei Bedarfsgemeinschaften sei die Stromrechnung häufiger mit einem Elektroschock vergleichbar.

Eine Idee aus der Diskussion war, dass die Stadt Remscheid bei sämtlichen Wohnungen, wo sie an den Kosten der Unterkunft beteiligt ist, beim Vermieter auf den Einbau energieeinsparender Warmwassergeräte drängt.
Ein solcher Schritt hätte nur Gewinner: für Privathaushalte würden sozial diskriminierende Stromsperren verhindert, sie würden finanziell entlastet und durch die Senkung unnötigen Stromverbrauchs würde zwangsläufig auf das Klima geschont.
„Das Projekt Stromsparcheck ist gleich in mehrfacher Hinsicht ein Gewinn. 10.000 Mahnverfahren jährlich wegen Energiekosten sind erschreckend. Hier sind Maßnahmen notwendig, Haushalte aus den Kostenfallen zu holen.“ so der Juso-Vorsitzende Burhan Türken.
Die Organisatorin der Klimaschutzwochen, Ulla Wilberg, zeigte sich von dem Projekt begeistert. „Wir brauchen mehr Beratungsangebote. Häufig sind hohe Energiekosten das Ergebnis fehlender Information. Wir als SPD wollen sicherstellen, dass es ausreichend Beratungsangebote für Verbraucher, insbesondere für junge Familien, gibt.“ so Wilberg.
Im Namen der Remscheider SPD bedankte sich der Geschäftsführer Antonio Scarpino, dass die SPD im Rahmen ihrer Klimaschutzwochen bei der Caritas zu Gast sein durfte.
Wie geht es weiter?

Die Veranstaltung zum Stromsparcheck der Caritas war die zweite Veranstaltung im Rahmen der Klimaschutzwochen der Remscheider SPD.
Am kommenden Mittwoch, 01.10. geht um 19:00 Uhr im MK-Hotel am Hauptbahnhof weiter. Oliver Wagner vom Wuppertal-Institut wird die Beschlüsse des Klimakabinetts vom 20.09. vorstellen. Als Gesprächspartner haben sich lokale „Fridays for Future“ – Aktivisten zugesagt.
Stets aktualisierte Informationen zu den Klimaschutzwochen finden Sie unter www.facebook.com/Klimaschutzwochen2019.