Der politische Diskurs in unserem Land, der seit den Gräueln der Naziherrschaft und seit dem Ende des 2. Weltkriegs von einem sehr breiten demokratischen wie friedfertigen Grundkonsens geprägt war, ist zunehmend bedroht. Er ist bedroht durch eine politische Bewegung, durch eine politische Partei, die leider immer mehr in Stadträten, Kreistagen und Landtagen, wie im Bundestag eine Rolle spielt, die sich anschickt, nicht nur den politischen Diskurs in unserem Land zu bestimmen, sondern auch in einzelnen Ländern die Rolle des Züngleins an der Waage in schäbigen politischen Machtspielen spielt.
Wir, als Vertreter der Remscheider SPD, Vertreter einer Stadt, in der Menschen aus mehr als 120 Nationen friedlich zusammen und miteinander leben, können und wollen zu den schrecklichen Ereignissen von Hanau, wie auch in anderen Städten zuvor nicht schweigen und rufen alle unsere Nachbarn, Freunde, Bekannte dazu auf, der zunehmenden Verrohung der politischen Sitten, des politischen Diskurses im privaten wie im öffentlichen Bereich stärker und energischer entgegenzutreten.
„Wir rufen dazu auf, den Menschen entgegenzutreten, die unsere Gesellschaft spalten! Wir müssen widersprechen, wenn Menschen in Schubladen gesteckt werden und wenn sie glauben, dass sie entscheiden könnten, wer zu uns gehört und wer nicht.“
Wir denken in diesen Stunden an die Opfer, deren Angehörige und Familien, wir trauern um sie und sind bei ihnen. Wir rufen alle demokratischen Kräfte in unserem Land dazu auf, sich jeder Form von Rechtsextremismus, sei es in Parlamenten, in Räten oder im öffentlichen Raum, sichtbar entgegenzustellen.
Christine Krupp
Vorsitzende der Remscheider SPD