Chancengerechtigkeit muss stärker in den Focus

Zur Diskussion über den „richtigen“ Zeitpunkt zur Wiedereröffnung des Schulbetriebs in Nordrhein-Westfalen nehmen die drei stv. Vorsitzenden der Remscheider SPD, Dr. Stefanie Bluth, Nico Falkenberg und Ralf Gassen, Stellung.

Symbolbild Bild: Thomas Wunsch, Remscheid.

„In Gesprächen mit Eltern nehmen wir gemischte Gefühle zum Thema Schulöffnung wahr. Zum einen ist es richtig, dass lange Ausfallzeiten beim Schulunterricht soziale Ungleichheit verschärfen, da nicht alle Eltern gleichermaßen in der Lage sind, ihren Kindern den Unterrichtsstoff zuhause beizubringen, zum Beispiel weil sie durch die Corona-Krise beruflich verstärkt gefordert sind“, so Dr. Stefanie Bluth.

„Dadurch kann die Kluft zwischen guten und weniger guten Schülern noch größer werden. Gerade Gerechtigkeit in Hinblick auf das Erreichen von Schulabschlüssen muss gewährleistet werden.“ ergänzt Nico Falkenberg.

Die Bundeskanzlerin und die Konferenz der Ministerpräsidenten haben entschieden, dass ab dem 4. Mai wieder eine schrittweise Öffnung der Schulen zunächst für Abschlussklassen stattfinden soll. In Nordrhein-Westfalen soll bereits nach den Osterferien der Schulbetrieb für die Abiturklassen wieder aufgenommen werden.

„Es ist verständlich, dass sich Eltern um die Gesundheit der Kinder, Familien und Lehrer sorgen. Die Gesundheit aller Beteiligten steht an erster Stelle. Aus diesem Grund begrüßen wir es, dass die Stadt Remscheid bestens auf die Schulöffnungen vorbereitet ist.“, betont Ralf Gassen.

Eine gründliche Reinigung der Schulgebäude durch das Gebäudemanagement sowie die ausreichende Bereitstellung von Seifen und Schutzmasken sollten selbstverständlich sein. Auch eine gründliche Aufklärung und Umsetzung von Hygieneregeln und notwendiges Abstandhalten gehört zur Vorsorge dazu.

Darüber hinaus wünschen sich die drei stv. Vorsitzenden der Remscheider SPD, dass bei der Diskussion um den Zeitpunkt der Wiedereröffnung der Schulen auch das Thema Chancengerechtigkeit für alle Schülerinnen und Schüler stärker in den Focus genommen wird.

„Wir müssen vermeiden, dass durch die Corona-Krise der Rückstand lernschwächerer Schülerinnen und Schüler nicht noch stärker wird.“, so Stefanie Bluth. Hier seien Bund und Länder gleichermaßen gefordert. „Wir brauchen eine Diskussion, wie Lernrückstände zeitnah wieder aufgeholt werden können.“ ergänzt Nico Falkenberg. In Anlehnung an das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes seien Bildungsgutscheine für Nachhilfe überlegenswert. „Nicht alle Elternhäuser sind in der Lage, den Unterrichtsstoff mit ihren Kindern aufzubereiten. Diesen Kindern muss gezielt Förderung zugutekommen.“ so Ralf Gassen.