Die Rodung der Streuobstwiese Tannenhof durch die auf dem Gelände ansässige Evangelische Stiftung war für viele Anwohnerinnen und Anwohner in Lüttringhausen ein Schock. Schließlich war die Wiese mit insgesamt 25 Obstbäumen ein wichtiger Lebensraum für Insekten und Vögel und durch das Streuobstwiesenfest zudem alljährlich Ziel vieler Besucherinnen und Besucher aus Remscheid und dem ganzen Bergischen Land. Die SPD-Fraktion hat daher nun einen Fragenkatalog aufgestellt und fordert die Verwaltung darin unter anderem auf, zu klären, wie es künftig auf dem Areal weitergehen soll.
Gerhilt Dietrich, Sprecherin der SPD in der BV Lüttringhausen: „Streuobstwiesen sind nicht nur schön anzusehen, sondern tragen auch entscheidend zum Artenschutz und zur ökologischen Diversität bei. Es ist daher absolut nicht nachvollziehbar, dass die gesamte Streuobstwiese gerodet wurde, obwohl nur die Hälfte der Bäume geschädigt war. Denn auch wenn die Streuobstwiese ‚Privatbesitz‘ ist, muss sich die Evangelische Stiftung Tannenhof an geltende Vorschriften halten. Das Auffüllen der Fläche mit Bauschutt ist schließlich eine bauliche Veränderung, die wohl kaum einen geeigneten Untergrund für neue Obstbäume darstellt.
Zudem stünde es der Stiftung Tannenhof auch gut an, wenn sie den Belangen des Naturschutzes Rechnung tragen würde. Wenn es tatsächlich zu einer Neuanlage der Streuobstwiese kommt, muss diese unbedingt als ‚Geschützter Landschaftsbestandteil‘ unter gesetzlichen Schutz gestellt werden.
Insgesamt passt das Verhalten der Stiftung überhaupt nicht zum Themenjahr des Kirchenkreises Lennep, das gerade endete und unter dem Motto ‚Kirche für Klima – Schöpfung bewahren’ stand. Damit hatte die Kirche mit guten Diskussionen und einem tollen Programm das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt gerückt. Schade, dass dies bei der Evangelischen Stiftung offenbar nicht angekommen ist.“