„Wenn man liest, verneigt man sich.“

Im Rahmen des Gedenkens an die schrecklichen Ereignisse der Reichspogromnacht am 9. November vor 84 Jahren, besuchten Mitglieder des SPD-Ortsvereins Stadtmitte/Hasten am Samstag, 12. November, einige Stolpersteine in unserer Stadt. Begleitet wurde der Rundgang von Johann Max Franzen, der über das Leben ehemaliger Einwohner unserer Stadt, die Opfer der Nationalsozialisten wurden, berichtete. Der Weg führte vom Emma-Herwegh-Gymnasium zur Konrad-Adenauer-Allee (früher Villenstraße) durch die Engels-Passage über die Allee-Straße hinunter zur Stadtkirche.

In Remscheid gibt es ca. 180 Stolpersteine. Diese sind nicht nur Juden gewidmet, sondern auch Sinti & Roma, Widerstandskämpfern und Homosexuellen. Allein in Europa gibt es 94.000 Stolpersteine, verteilt in 24 Ländern.

Die vorerst letzten Stolpersteine in Remscheid wurden 2016 in Lüttringhausen und in der Ahornstraße für 3 homosexuelle Remscheider verlegt. Johan Max Franzen hat sich den Stolpersteinen und deren korrekte Identifikation ehrenamtlich gewidmet, seitdem er mit 60 Frührentner wurde. Der heute 79-Jährige hat mehrere Bücher geschrieben, u.a. über die Stolpersteine in Remscheid und über die Remscheider Widerstandskämpfer.

Nach dem Rundgang lud der SPD-Ortsverein zu einem Grünkohlessen und einem Austausch ins Parteibüro ein. Ein beklemmendes Gefühl blieb und der Wille, jeder Art von Antisemitismus und Rassismus entgegenzuwirken.