Wir trauern um Rainer Bannert.
(08.08.1952 – 08.11.2022)
Wir erhielten die Nachricht, dass unser Genosse Rainer Bannert verstorben ist.

Diese Nachricht macht uns traurig, denn Rainer Bannert war am 08. August gerade erst 70 Jahre alt geworden. Er gehörte seit 1970 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands an. Er war kein klassischer „Hergeloupener“, wie wir in Remscheid Mitbürgerinnen und Mitbürger nennen, die nicht in Remscheid geboren wurden.
Rainer Bannert trat im westfälischen Münster in die SPD ein – und das zu einer Zeit, wo das Münsterland im allgemeinen und Münster im Besonderen eine schwarze Hochburg war. Er trat in die SPD aus demselben Grund ein, der für sein gesamtes berufliches wie persönliches Leben prägend waren und die seinen Charakter auszeichnete: aus vollem Herzen und aus tiefer Überzeugung!
Aus der Hochschulstadt Münster kam Rainer Bannert Anfang der 1980er Jahre nach Remscheid. Er war lange Jahre sehr erfolgreich für unsere Heimatstadt tätig, u.a. als Geschäftsführer der Remscheider Wirtschaftsförderung, mit der er viele erfolgreiche Projekte für Remscheid initiiert und umgesetzt hat.
Nach seiner Tätigkeit bei der Wirtschaftsförderung wurde er Geschäftsführer des AWO-Kreisverbandes Mettmann und machte „unsere kleine Schwester“ im schwarzen Landkreis zu einem „roten Leuchtturm“ – einem gut und breit aufgestellten, leistungsfähigen, innovativen und allseits anerkannten Wohlfahrtsverband.
Das mit dem Ausscheiden als hauptamtlicher Geschäftsführer des AWO-Kreisverbandes Mettmann mitnichten der Eintritt in den Ruhestand geplant war, hatte mit zwei Leidenschaften zu tun, die Rainer, den „außergewöhnlichen Hergeloupenen“, auszeichneten, seitdem er seine münsterländische Heimat verlassen hatte: Die sozialdemokratische Familie und die Stadt Remscheid. Es schmerzte den überzeugten Wahl-Remscheider, Sozialdemokraten und AWO-Mitglied schlicht und einfach, dass es in Remscheid seit 1995 keine große, starke Arbeiterwohlfahrt mehr gab.
Es war für ihn nur folgerichtig, dass er sich kurz nach seinem Eintritt in den Unruhestand zum ehrenamtlichen Vorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt im Kreisverband Remscheid wählen ließ – einem „kleinen Kreisverband mit großer Seele“, dem er zuvor nebenberuflich als Geschäftsführer gedient hatte. Er machte sich mit der Kraft seiner Überzeugung und seinem über viele Jahrzehnte angesammelten Fachwissen an die Arbeit, die Arbeiterwohlfahrt auch in unserer Heimstadt wieder die Rolle zukommen zu lassen, die eine Stadt wie Remscheid braucht.
Wir beenden diesen Brief, obwohl Rainer es verdient hätte, dass man weitaus mehr über ihn schreibt. Er hätte nicht nur ein längeres Leben verdient, sondern auch eine robustere Gesundheit. Sein Tod mag aufgrund seiner schweren Erkrankung für ihn vielleicht eine Erlösung gewesen sein – sein Schicksal aber ist unserer Überzeugung nach vor allem eines: es ist nicht gerecht.
Wir trauern um einen integren Menschen, um einen Freund, einen Genossen – und fühlen mit seiner Familie.
Uns bleibt nichts mehr als „Danke, lieber Rainer!“ zu sagen.
Jörg-Dieter Krause
Vorsitzender SPD-Unterbezirk |
Tobias Niebergall
Vorsitzender SPD-Ortsverein Süd |
Sven Wolf MdL
Vorsitzender SPD-Ratsfraktion |